Ardèche – Eindrücke einer Reise

Brigitte hatte eine privat organisierte Fahrt an die Ardèche in unsere traditionelle Unterkunft im Herrenhaus Les Tilleurs am Chassezac ins Programm 2017 aufgenommen. In den Osterferien vom vom 08. bis 15.04.2017 nahmen zahlreiche Mitglieder der KSG daran teil. Wir geben die Eindrücke einzelner Teilnehmer hier in Kurzfassung wieder. Die Langfassung gibt’s dann wieder im Jahresheft zum Schmökern für die langen Winternachmittage.

(Samstag, 8. April 2017) Marcel: Ich bin schon um 3 Uhr aufgestanden und habe mit Papa die Boote auf´s Autodach geladen, denn heute fahren wir an die Ardèche. Nach dem Frühstück geht es um 4:30 Uhr los und nach ca. 10 ½ Stunden gehen wir in Ruoms in den Supermarkt, um die Einkäufe für die ersten beiden Tage zu erledigen. Um 16 Uhr erreichen wir unser Haus in Beaulieu, welches gleich neben dem Chassezac steht und bekommen eine Führung durch das ganze Gebäude. Wir beziehen unser Zimmer im ersten OG und warten dann auf die Anderen.

Als nächstes kommen um 18 Uhr Mechthild, Karl-Heinz und Luna. Nochmal eine halbe Stunde später haben auch Elisabeth und Brigitte das Ziel erreicht. Jetzt fehlen nur noch Carmen und Jens. Wo bleiben sie nur? Nach ein paar Telefonaten finden auch die Beiden unsere Unterkunft.

Um 21 Uhr sitzen wir auf der Terrasse am Tisch und essen Spaghetti Bolognese und Salat. Nach und nach verschwinden alle (erschöpft von der Anreise) in ihren Zimmern.

(Montag, 10. April 2017) Marcel: Heute geht es endlich auf´s Wasser! Wir fahren mit den Autos nach Rochegude, denn heute paddeln wir von dort auf der Sèze bis nach Montclus (16 km). Dort holen uns Mechthild, Luna und Mama –unsere Shuttle-Bunnys- wieder ab. Auf dem Wasser hat uns fast die ganze Fahrt über ein fremder Hund begleitet, der auch mehrmals den Fluss querte. Das aufregendste an dieser Fahrt ist das Wehr. Aber alle, die runter gefahren sind, haben es gut überstanden. Ich auch!

Abends zünden wir den Grill an und es gibt leckere Steaks und Würstchen mit Reis- und Nudelsalat und Knoblauchsoße. Außerdem gibt es gegrillten Ziegenkäse, denn es gab im Geschäft keinen Schafskäse mehr.

Elisabeth: Für mich gab es die Erkenntnis, dass gegrillter Ziegenkäse sogar viel besser schmeckt als Schafskäse.

(Donnerstag, 13. April 2017) Marcel: Wir fahren in die „Pampa südlich von der Ardèche“ (Zitat: Kalli J) und parken am Campingplatz Mille Étoiles in Labastide-de-Virac. Wir wandern abwärts über Stock und Stein bis wir die Ardèche am Gitarrenschwall erreichen. Dort machen wir eine Pause. Wir wandern ein paar Kilometer an der Ardèche entlang weiter. An einer Sandbank führt der Weg wieder steil, sehr steil (!) die Schlucht hinauf. Brigitte, Papa und ich sind als erstes wieder oben.

(Freitag, 14. April 2017) Elisabeth: Nachdem wir am Vortag so viele Boote auf dem Fluss gesehen hatten, dachte ich schon, dass es ein ziemliches Gedrängel werden könnte. Aber auf dem Wasser verteilten sich die Kajakfahrer doch sehr gut. Es gab etliche Schwälle auf der langen Strecke, die aber alle gut gemeistert haben. Nur die letzen 2 Km waren aufgrund des Gegenwinds und der nachlassenden Strömung ziemlich anstrengend.

(Samstag, 15. April 2017) Marcel: Wir erledigen die Einkäufe für die Feiertage. Dann hat mich Brigitte gerufen, um mit mir Ostereier zu färben: grün, rot und orange. Wir haben ein richtig schönes Osternest zusammengestellt. Karl-Heinz und Mechthild haben auch noch einen leckeren Osterkuchen gebacken und mit uns Hasen und Hennen aus Papier gebastelt. Außerdem bin ich in die Massenproduktion von Springfröschen eingestiegen.

(Sonntag, 16. April 2017) Elisabeth: Für mich stand die Abreise (per Zug) erst am Ostermontag an, so dass wir heute nochmal aufs Wasser gehen konnten. Wir haben uns für den Chassezac entschieden, was den logistischen Vorteil hatte, dass wir direkt vom Haus aus losfahren konnten. Da der Wasserstand immer im Laufe des Vormittags steigt, sind wir erst relativ spät abgefahren. Es war auch tatsächlich nicht sehr viel Wasser vorhanden, teilweise war es ein Gerutsche über die Steine. Aber das Wetter war schön und es gab viele Fischreiher zu sehen, außerdem haben wir am Ufer ein Reh aufgescheucht.

Für Harry war die Fahrt besonders erfrischend, denn er ist leider an einem in der Strömung liegenden Baum gekentert. Aber er hat dieses Erlebnis gut überstanden.

(Woche 2) Carmen: Am Dienstag kam es zu einem meiner Highlights dieses Urlaubs: dem Besuch des Museums „La Cayenne du Pont d’Arc“, indem die 36.000 Jahre alten Höhlenmalereien der Grotte Chauvet  ausgestellt sind. Erwartet hatte ich ein normales Museum mit eingerahmten Nachbildungen, überrascht hat mich eine sehr realistisch wirkende Nachbildung der originalen Höhle mit Stalagmiten, Stalaktiten, Höhlenöffnungen, Einstürzen, Knochen von Höhlenbären und natürlich den spektakulären Malereien, die Mammuts, Büffel, Jagdszenen der Höhlenlöwen aber auch Handabdrücke beinhalten.

Ein weiterer Höhepunkt an diesem Tag: das Aufsuchen der Gärtnerei in Rosières, in der Jens und ich nach einiger Kommunikation mit Händen und Füßen einen kleinen Judasbaum und eine Banks-Rose als uns hoffentlich lange begleitende Andenken an den Urlaub und die Charakteristika der Region ergattern konnten.

Was bleibt sind viele schöne Erinnerungen an ein tolles Südfrankreich mit lieben Paddelfreunden, Erzählungen von Mechthild und Karl-Heinz, die als junges Paar mit Kindern diese Gegend in den 1980ern zum ersten Mal erkundet haben, das Bild von einem Wahnsinns-Hund namens Asco, den Mechthild und ich wartend in Montclus mit marginalen Französisch-Kenntnissen, aber großem Herz seinem Besitzer übergeben konnten, die Erinnerung an unglaubliche Sternenhimmel und uralte Künstler, an unzählige Tischtennis-Partien mit Marcel und genauso viele Frisbee-Runden mit Luna, an einen unter Höhenangst leidenden Jens, der von einem riesigen Felsen in blaues Wasser springt, ein kleiner Judasbaum und ein Rosenstock, die nun Franzosen in der Pfalz sind sowie ein letzter Schluck Ambassadeur in meinem Glas.

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